Arbeiten wo andere Urlaub machen. Wie ist das eigentlich? Lesen Sie von der Liebe zum Meer und der Passion für den ganz persönlichen Traumberuf. Pure Leidenschaft! A r n e F r ö s e Der Seenotretter Eine Kombination aus Leidenschaft, Wissen und Können – das macht einen guten Seenotretter aus. „Wenn es auf See ein Problem gibt, muss man in jeder Situation wissen, was zu tun ist“, sagt Arne Fröse. Ein Segler, der den Baum vor den Kopf bekommen hat und über Bord gegangen ist, sei als Notfall ebenso möglich wie ein Fischkutter, der mit Motorschaden manövrierunfähig auf der Ostsee treibt, so der freiwillige Vormann der Station Fehmarn und festangestellte Seenotretter auf dem Seenotrettungskreuzer FELIX SAND/Station Grömitz. Ab 2008 ist Arne Fröse auf dem DGzRS- Freiwilligenboot mit zu Einsätzen gefahren. Davor hatte er eine Ausbildung zum Fischwirt abgeschlossen. „Ich kann einen Motor auseinander- und ebenso wieder zusammenbauen“, betont der Seenotretter. Ganz viel Handwerkszeug habe er von seinem Großvater mitbekommem. Und zwischen Grömitz und Fehmarn benötige er keine elektronische Seekarte, denn die hat der Fischer-Urenkel im Kopf. Später, mit dem nautischen Patent in der Tasche, durfte er als Kapitän einen eigenen Kutter fahren, den er sich zugelegt hatte. „Das Fahren mit Schiffen hat mich schon immer fasziniert.“ Und wie wird aus einem Fischer ein Seenotretter? Dafür hat Arne Fröse die damalige Ausbildungsstation – das heutige Trainingszentrum der Seenotretter – in Neustadt besucht und dort verschiedene Lehrgänge absolviert. Vor zehn Jahren wurde er auf der DGzRS-Station in Cuxhaven gefragt, ob er sich vorstellen könne, hauptamtlich als Festangestellter zu arbeiten. Fröse berief den Familienrat ein. Vater und Großvater rieten: „Mach’ das mal, mein Sohn.“ Mit der Fischerei würde schwieriger werden“. Also verbrachte Fröse fortan „zunehmend es Rund um die Uhr und bei jedem Wetter im Einsatz 2008 hat der heute 32-jährige Sohn eines Fischers begonnen, ehrenamtlich bei der rein spendenfinanzierten Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) zu arbeiten. Damals legte der Kreuzer neben dem Kutter seines Vaters an. „Willste nicht mal rüberkommen?“, luden ihn die Wachhabenden ein. Fröse, in sechster Generation im Familienbetrieb, wollte, seit er ein Kind war, nichts anderes werden als Fischer. Opa habe ihn schon als Steppke mit zum Fischen genommen. „Mein Leben ist mit der Seefahrt verhaftet seit ich laufen kann,“, sagt Fröse. Es liegt viel Wärme in seiner Stimme, wenn er davon erzählt, wie er an der Hand seiner Mutter zum Hafen runterging, wenn die Kutter reinkamen. Damals wurden die Fische noch bei der Genossenschaft abgegeben und zur Auktion nach Holland gebracht. Heute ist jeder Fisch so kostbar, dass er auf Fehmarn direkt von Bord verkauft wird. im Wechsel 14 Tage auf der Station im Dienst der DGzRS und 14 Tage zu Hause bei seiner Familie. Wenn er an diese erste Zeit als Festangestellter denkt, sagt Fröse: „Die Nordsee ist ja ganz schön – aber die Ostsee ist schöner!“ Später ist er dann zur Seenotrettungs- station nach Grömitz gewechselt und ist auf der Fehmarnschen Station weiterhin als freiwilliger Vormann aktiv. Seine Beobachtung: Die Segler sind umsichtiger geworden. Aber unter den Kitern, Surfern und Stand-Up-Paddlern, da gebe es viele Unerfahrene, die sich der Gefahr auf dem Wasser nicht bewusst seien: Ablandiger Wind, der sie aufs Meer hinaustreibe, Erschöpfung, die Strömung und die starke Sonneneinstrahlung. Den Ungeübten passiere es häufiger, aber auch Profis können die Situation falsch einschätzen. Deshalb sei es wichtig, die Nummer 124124 der Rettungsleitstelle See der DGzRS parat zu haben. Und die SafeTrx-App in seinem Smartphone zu aktivieren, um im Notfall auffindbar zu sein. Die genaue Position wird dann automatisch an die Rettungsleitstelle See gesendet. Mehr zur DGzRS: www.seenotretter.de ) 1 ( r e g ü r K r e d n a x e l A , ) 1 ( r e v ö t S n i t r a M , ) 2 ( r e l l e K n e v e t S : s o t o F 39